Die Lohkaninchen gehören mit ihrem Normalgewicht von über 2,5 Kg zu den kleinen Rassen. Das Mindestgewicht ist auf 2,0 Kg und das Höchstgewicht auf 3,25 Kg festgelegt. Als Ideal gilt ein Gewicht von 2,7 bis 2,9 Kg. Bei diesem Gewicht zeigen die Lohkaninchen die besten Formen. Für Zuchttiere ist es ebenfalls das ideale Gewicht, wenn keine Gewichtsschwierigkeiten bei der Nachzucht auftreten sollen. Bei entsprechender Fütterung wird das Vollgewicht mit etwa fünf bis sechs Monaten erreicht. Dabei sind die Lohkaninchen nicht anspruchsvoll, im Gegenteil, zu viel und reichlich Kraftfutter ist zu vermeiden, wenn eine schnelle und frühzeitige Verfettung vermieden werden soll.
Eine Sache für sich ist die Körperform der Lohkaninchen. Das LohKaninchen wünschen wir, gedrungen, walzenförmig mit leichtem Stand. Er sollte bei einer ebenmäßigen Rückenlinie hinten gut abgerundet sein. Punkte, die teilweise nicht ganz erreicht werden. Viele Tiere sind gut in der Hinterpartie, aber nach vorn schmal verlaufend.
Ebenfalls zur Körperform gehören bei den Lohkaninchen der Kopf und die Ohren. Verschwinden müssen die vorhandenen langen Köpfe mit der spitzen Schnauzenpartie. Es ist aber auch nicht sinnvoll
die Köpfe extrem breit herauszuzüchten, vor allem bei Häsinnen nicht. Die Folgen dieses Zuchtzieles sind in Form von so genannten Überbeißern in vielen Zuchten aufgetreten. Bei den Ohren ist
auf breite Ohrenhaltung zu achten, Tiere mit breiter Ohrenhaltung sollte man ebenfalls nicht zur Zucht einsetzen. Strenge Auslese bringt auf lange Sicht sicherlich Verbesserungen.
Ein gutes Fell sollte eine möglichst dichte Unterwolle bei etwa 2,5 cm Haarlänge und eine gleichmäßige, elastische Begrannung haben, so das eine gute Struktur vorhanden ist. Der überwiegende Teil der Lohkaninchen erfüllt diese Ansprüche mehr oder weniger zufrieden stellend.
Die Kopfzeichnung besteht aus den lohfarbigen Augenringen, den Nasenlöcher- und Kinnbackeneinfassungen, den Ohrenrändern und den Ohrenpunkten vorn an den Ohrwurzeln. Diese fünf bzw. 10 Zeichnungsmerkmale (sie sind ja alle zweimal vorhanden) müssen vorhanden oder, besser, vollständig vorhanden sein. Die größten Probleme bereiten daher in der Regel die Augenringe sowie die Nasenlöchereinfassungen. Viele Züchter sind der Meinung, dass bei diesen Zeichnungsmerkmalen ein gewisser Zusammenhang besteht. Dies kann durchaus möglich sein, auch wenn es Tiere gibt, die ausreichend breite Augenringe und trotzdem eine saubere Naseneinfassung haben. Bei der Kinnbackeneinfassung ist bei einigen Tieren nicht klar zu erkennen, ob sie durchgeht oder unterbrochen. Dieses sollte man erkennen können, indem man das überdeckende schwarze Fellhaar nach oben streicht. Schöner sind natürlich die Tiere, wo man von weitem schon erkennt, das die Kinnbackeneinfassung in gleichmäßiger Breite durchläuft. Bei einigen Tieren sind die Augenringe unten fast unterbrochen oder sehr schmal, zu sehen ist nur noch die hellere Lidhaut. Tiere mit diesem Fehler sollte man nicht zur Zucht einsetzen. Einher mit den guten Augenringen geht häufig eine etwas melierte Schnauze. Etwas mehr zu beachten gilt auch den Ohrenpunkten, sie sind oftmals nur angedeutet.
ie Rumpfzeichnung wird ebenfalls aus mehreren unterschiedlichen Merkmalen gebildet. Auch diese Merkmale müssen einzeln und zueinander passend den Forderungen entsprechen. Da ist zunächst die
Brustlohe, über deren richtige Breite gibt es recht unterschiedliche Meinungen, der Bauchdeckfarbe, der Blumenunterseite, den Innenseiten der Läufe, den Zehenpunkten und dem Genickkeil. Diese
Zeichnungsmerkmale müssen feurig Iohfarbig und rein sein. Zusätzlich sollte ein lohfarbiger Streifen seitlich etwa zwei cm sichtbar und möglichst scharf abgegrenzt sein. Darüber ist das
schwarze Deckhaar bis ca. zwei Drittel der Rumpfhöhe gleichmäßig von lohfarbigen Grannenhaaren durchsetzt. Dieser durchsetzte Streifen verläuft möglichst gerade um den gesamten Rumpf.
Probleme bereitet bei einigen Tieren die Brustlohe. Sie ist oftmals zu schmal oder reicht nicht bis unter das Kinn. Der obere Teil ist nicht leuchtend lohfarbig, sondern relativ dunkel.
Kaum noch beachtet wird die Zeichnung der Läufe. Sie ist vielfach nicht mehr scharf und nur selten gerade in der Abgrenzung. Es ist eigentlich nicht so wichtig, wo die Abgrenzung am Lauf ist,
wichtig ist, dass sie gerade verläuft. Auch der Genickkeil entspricht nicht immer den Forderungen. Er soll Iohfarbig und gut abgegrenzt sein und vor allem sollte auch die Größe stimmen.
Leider ist nicht allen Züchtern und auch Preisrichtern bewusst, dass die Farbe der Abzeichen in deren Position beurteilt wird und nicht in der Position „ Farbe". Das heißt, die Lohfarbe und
auch deren Unterfarbe wird in der Position „Rumpfzeichnung" bzw. „Kopfzeichnung" beurteilt.
In der Position „Farbe" werden ausschließlich die schwarze Deckfarbe, die braune Augenfarbe und die schwarzbraune Krallenfarbe beurteilt. Die Lohfarbe der Abzeichen wird in der entsprechenden Zeichnungsposition beurteilt, wie ich es schon unter der Position Rumpfzeichnung erwähnt habe. Es ist wichtig, dass die schwarze Deckfarbe einen guten Glanz zeigt und abgesehen von dem Seitenstreifen, ohne jede Durchsetzung mit weißen oder lohfarbigen Haaren ist. Nochmals sei gesagt, die Grundfarbe muss bei allen Farbenschlägen rein sein, d.h. sie darf nicht von lohfarbigen oder weißen Haaren durchsetzt sein, von Büscheln ganz zu schweigen. Tiere mit weiß durchsetzten Ohrenrändern oder mit weißer Büschelbildung sind für die Zucht und für die Ausstellungen nicht zu gebrauchen.